Regionalität

Mehr MOL auf dem Teller

Ein zentrales Anliegen ist es, regionale Erzeuger*innen verstärkt in eine qualitativ hochwertige Schulverpflegung einzubeziehen. Mit einem höheren Anteil an regionalen Produkten soll eine höhere Frische sowie generell der Bezug der Schüler*innen zum Thema „Essen“ befördert werden. Regionalität auf dem Teller befördert zugleich das Bewusstsein, dass Lebensmittel einen Wert haben.

Grundsätzlich kann das Thema nicht losgelöst von einem gewissen Maß an Verantwortungsübernahme jedes einzelnen Akteures betrachtet werden. Dabei sollten Themenkomplexe berücksichtigt werden wie: Was ist eigentlich „regional“ (Märkische Schweiz/MOL/Brandenburg/Deutschland), was Nachhaltigkeit und wie wird der Umweltschutz berücksichtigt? Die komplexen Bezüge u.a. zum Thema „Bio“ erfordern klare Positionen seitens der politischen Gremien, auch auf lokaler Ebene (siehe Kreistagsbeschluss Landkreis Barnim).

Ziele und nächste Schritte

Es wird ein Termin zwischen dem Landwirtschaftsamt und dem Schulamt organisiert, um weitere mögliche Schritte abzustimmen. Die Ergebnisse von diesem Treffen werden hier präsentiert.

 

Aus einer Stimmungsbildabfrage der TeilnehmerInnen des Workshop 4 / Fachtag „Besser Essen“ wurden nachfolgende Themen geclustert und Bezüge hergestellt.

Das Preisgefüge ist ein zentraler Aspekt gesunder Ernährung– wer zahlt darauf ein?

⇒ Regional ist teuer vs. Nicht Regional ist zu günstig.
⇒ faire Preise können ausgehandelt werden, der Märkische Wirtschaftsverbund hat hier bereits gute Erfahrungen gesammelt
Caterer müssen lieferbare Mengen/Produkte kennen und längerfristig Signale an die Erzeuger geben, das eine Abstimmung gewünscht ist (Dialog organisieren)

hierzu sollte es eine Runde zwischen Landwirtschaftsamt und Schulamt MOL geben

  • um das grundsätzliche Interesse an einer Zusammenarbeit zu dokumentieren
  • Handlungsoptionen abzustimmen
  • weitere Partner und Verantwortlichkeiten zu kennzeichnen

⇒ Dienstleistungen zur Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte

  • wirken ebenfalls auf den Preis und sollten fair entlohnt werden
  • kaum verfügbar/ zu wenig Angebote

⇒ Subvention von Schulessen?

Wissen muss verbessert und vertieft werden

ohne Wissen über die mit dem Essen verbundenen Wertschöpfungsprozesse entsteht kein Verständnis des Wertes (Preises) des fertigen Produktes;
nicht nur an Kinder – auch stark an Familien/ Eltern gerichtet
in Zusammenarbeit mit den Caterern/ den Schulen
regional umsetzbar

  • Erzeuger kennenlernen
    Betriebsbesuche/Praktika etc., hieran müssen sich noch mehr Betriebe beteiligen/ Bauernverband MOL hat hieran ebenfalls Interesse
  • (Schul)Gartenprojekte stärken/vernetzen/etablieren
    z.B. Überland e.V.; Gemüseakademie unterstützt interessierte Schulen bei Initiierung/Umsetzung solcher Vorhaben
  • Bildungs- /BNE-Projekte
    ANU-Brandenburg könnte Kontakte für Schulen herstellen

Organisation vor Ort

schrittweise Anpassung – kein Überstülpen

  • Verbesserung Selbstorganisation Küche
  • Verbesserung Infrastruktur Küchenausstattung (z.B. LEADER)
  • Überprüfung der vor Ort gewünschten Standards und ggf. Vereinbarungen aller Beteiligten dazu
  • Beachtung von Rechts- und Hygienevorschriften

 

„Durch die kurzen Wege von der Schulspeisung zum regionalen Rohprodukt wird nicht nur im Sinne der Qualitätssteigerung die Transparenz erhöht. Diese Nähe kann als praktischer Ansatz in der Bildungsarbeit genutzt werden, um den Kindern den Wert einer ausgewogenen und gesunden Ernährung näher zu bringen und das Wissen zu fördern, wo Nahrungsmittel herzukommen und wie sie produziert werden. Gleichzeitig können sie für den Mehrwert regionaler Produkte und Kreisläufe sensibilisiert und die Identifikation mit der eigenen Region gestärkt werden. Der Vorteil, der sich durch derartiges Verständnis für zukünftige Generationen ergibt, ist von unschätzbarem Wert. Unerlässlich ist auch die feste Integration von Bildungsmaßnahmen zu gesunder Ernährung in den Unterricht. Zusammen mit der Zubereitung von Speisen aus frischen, regionalen Zutaten kann eine erhebliche Verbesserung der Gesundheit von Kindern in Schulen und Kindertagesstätten erwartet werden.“

Auszug aus dem Positionspapier zur regionalen Schulverpflegung – bessere Ernährung mit Bildungsauftrag